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29. September 2016

Rampf: „Wir müssen von Anfang an auf die sanierte Neustadt gut aufpassen

Landshut. Jahrzehntelang war die Landshuter Neustadt die Stiefschwester der Altstadt, nicht mehr als ein besserer Parkplatz für das eigentliche Herz von Landshut. Das soll sich jetzt nach der Sanierung ändern. Die Stadt verspricht sich durch den aufgemöbelten Straßenzug eine Belebung. Alt- und Neustadt sollen zu einem großen Innenstadtkern zusammenwachsen, verbunden durch die kleinen Gassen. Damit von dem in Kürze fertiggestellten Schmuckstück nicht schon nach kurzer Zeit der Lack abblättert, plant man im Rathaus, das Sicherheitskonzept, das es seit Jahren in der Altstadt gibt auch auf die Neustadt auszuweiten.

Geht es nach Oberbürgermeister Hans Rampf, wird dann bald auch rund um das Kriegerdenkmal und in den Gassen zwischen Alt- und Neustadt der Sicherheitsdienst patrouillieren. Bestreift wird die Altstadt derzeit von der LWS Security Group. „Wir müssen von Anfang an gut auf die sanierte Neustadt aufpassen“, so der Oberbürgermeister zum Wochenblatt. Im Haushaltsausschuss will er heuer deshalb den Vorschlag machen, den Sicherheitsdienst auszuweiten. Rampf erwartet, dass es in der Landshuter Neustadt in den nächsten Jahren eine ganz erhebliche Nutzungsänderung geben wird. „Die Aufenthaltsqualität“ werde durch die Neustadtsanierung erheblich gesteigert. Neue Geschäfte und Lokale würden sich ansiedeln und mehr Frequenz bringen. Doch das bringt natürlich verstärkt die Probleme mit sich, die es auch in der Altstadt gibt – oder besser gegeben hat. Denn der Vandalismus, die Kriminalität, Sachbeschädigungen und die Zahl der „Wildpinkler“ seien in den Jahren, in denen der Sicherheitsdienst die Arbeit der Polizei zwischen Dreifaltigkeitsplatz und Hl. Geist-Kirche unterstützt, massiv zurückgegangen.

„Das Sicherheitsgefühl ist dadurch gestiegen“, so Rampf. Nicht zuletzt schätzt die Stadt die Arbeit der Sicherheitsleute, weil die nicht nur als Aufpasser auftreten, sondern vor allem auch als Dienstleister. „Vor kurzem hat mich erst eine Frau angesprochen, die sich lobend über die Mitarbeiter geäußert hat, weil die sie in der Nacht zu ihrem Auto auf der Mühleninsel begleitet haben“, so Rampf. Die Securities helfen bei großen und kleinen Problemen, sind Ansprechpartner für Touristen oder leisten zum Beispiel auch Erste Hilfe. Vor allem aber verständigen sie die Polizei, wenn es brenzlig wird. Unterwegs sind die Sicherheitsleute vor allem nachts und an den Tagen, an denen in der Altstadt besonders viel los ist.

„Unser dynamisches Konzept hat sich bewährt. Städte wie Passau oder Regensburg beneiden uns darum“, so Verkehrsdirektor Kurt Weinzierl. Dynamisch bedeutet: Eingesetzt werden die Streifen verstärkt dann, wenn mehr Zwischenfälle zu erwarten sind. Bei Veranstaltungen, wie der Dult zum Beispiel, oder eben an den Wochenenden. Der Vorteil dieses Konzepts, das gemeinsam mit der LWS ausgearbeitet wurde: Die Kosten für das Plus an Sicherheit bewegen sich – im Vergleich zu anderen Städten – in einem überschaubaren Rahmen. Während anderswo für den Sicherheitsdienst bis zu 800.000 Euro von der Kommune ausgegeben werden müssen, sind es in Landshut bisher rund 100.000 pro Jahr. „Wir haben hier mit relativ geringem Aufwand viel geschaffen“, so Weinzierl. Einen wesentlichen Anteil an der Finanzierung leistet dabei in Landshut die Gastronomie mit Außenbestuhlung, deren Mobiliar durch den Sicherheitsdienst geschützt wird. Der Anteil an den Kosten beträgt rund 25 Prozent.

Wird das Sicherheitskonzept jetzt auch auf die Neustadt ausgedehnt, so erwartet die Stadt einen finanziellen Mehraufwand von 40 bis 50 Prozent. „Dafür sind dann aber auch die Gassen mit dabei“, so der Verkehrsdirektor. Rampf würde sich in Anbetracht der zu erwartenden Mehrkosten wünschen, dass sich auch Hausbesitzer in der Innenstadt beteiligen. „Ein Beitrag von rund 100 Euro im Monat“, so Rampf, sei realistisch. Doch von denen, sagt der Oberbürgermeister, kommt bislang leider nicht viel.

 

Hier gehts zum Bericht: Sicherheitsdienst in der Landshuter Neustadt

Quelle: Wochenblatt Landshut vom 28. September 2016 | Von Alexander Schmid | Foto: lw